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Auf vielen Handys hat sich eine Abhörapp eingenistet

Ralf Hillebrand

Die Angst gibt es, seit es Smartphones gibt: Kann uns das kleine Gerät abhören? Und zwar nicht nur das, was sich auf dem Handy abspielt, sondern auch die Umgebung, also etwa Hintergrundgeräusche? Das kleine Gerät kann das in der Tat. Im Grunde muss nur das Mikrofon aktiviert werden. Normalerweise tut es das aber nur, sobald der Nutzer, die Nutzerin das will. Fängt man sich jedoch die falsche App ein, kann das auch unwissend geschehen.

Eine solche Anwendung ist "iRecorder": Die beliebte Android-App hat die Funktion, auf Knopfdruck das aufzuzeichnen, was sich auf dem Handybildschirm tut. Auf diese Weise können Nutzer etwa ihre Handgriffe auf dem Smartphone aufzeichnen und an Dritte verschicken. Doch wie die Sicherheitsforscher der Softwarefirma ESET herausfanden, kann die App auch Umgebungsgeräusche abhören und diese auf fremde Server laden. Wer hinter dem Lauschangriff steht und welchen Zweck dieser hat, ist unbekannt.

Mittlerweile wurde "iRecorder" aus dem PlayStore verbannt. Sich die Schadsoftware also neu einzufangen ist schwer möglich. Ein jeder Android-Nutzer sollte aber prüfen, ob die App nicht noch auf dem Smartphone schlummert. Dafür die App-Übersicht öffnen und dort in die Suchleiste (bei Samsung-Handys über den Apps angesiedelt) "iRecorder" eintippen. Ist die Anwendung - nicht mit der App "Diktiergerät" verwechseln - tatsächlich zu finden, muss diese umgehend gelöscht werden. Sicherheitsexperten empfehlen sogar, das Smartphone komplett zurückzusetzen (in den Einstellungen nach "Auf Werkseinstellungen zurücksetzen" suchen). Aber Achtung: Wer sich zu diesem Schritt entscheidet, muss vorher seine persönlichen Daten auf Laptop oder via Cloud sichern - sonst sind auch diese weg.

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