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Ein kreativer Kopf: AMS-Chef mit Arbeiterlied zum 1. Mai

Ein brandaktueller Song zum traditionellen Tag der Arbeit - am 1. Mai vom Wiener DJ namens Labour MC lanciert. Und dieser hat nicht nur von Musik viel Ahnung, sondern auch vom Arbeitsmarkt. Hinter dem Künstlernamen steht der Chef des Arbeitsmarktservice, Johannes Kopf, der in seiner Freizeit immer wieder für karitative Zwecke auflegt. Sein erster eigener Song "Mehr vom Leben!" bespielt die Kluft zwischen Boomer-Arbeitgebern und der "Leistungsverweigerung" junger Menschen.

Das Songcover spricht Bände
Das Songcover spricht Bände

Für Input aus der besungenen Generation sorgten die beiden 23-jährigen Wiener Produzenten Benedikt Meschik und Max Mc Manus (Sonus). Text, Idee, Liedaufbau und Teile der Komposition sind von Kopf. Auf die Peinlichkeit, selber zu singen, verzichtete der DJ, wie er zur APA sagte.

Die Vocals stammen daher von vier anderen Personen: Den Boomer singt Martin "Soberl" Sobotka von der Band "Wiener Wahnsinn", die junge Frau Sarah Kaltenbrunner (Zarah), den jungen Mann der aktuell für den Amadeus nominierte Benny König, Sänger von King & Potter und bekannt aus "Ö3"-Charts. Ebenfalls zu hören ist der Ausspruch "Wer schafft die Arbeit?" der früheren Arbeitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) aus der Nationalratssitzung vom 28. Februar 2019.

"Mehr vom Leben!" releast Kopf am heutigen Mittwoch "auf den diversen Streaming-Plattformen und hoffentlich auch im österreichischen und deutschen Radio". Das deutschsprachige "Tanz-Lied" behandle den ziemlich aktuellen Konflikt zwischen Arbeitgebern aus den Babyboomer-Jahrgängen und jungen Leuten über deren Einstellung zur Arbeit, beschreibt der DJ sein Songdebüt, das "irgendwo zwischen Pop und Dance" angesiedelt ist und "mit ziemlich viel House-Beat" in einem Protestlied der Jungen endet.

In der ersten Strophe beklagt sich ein älterer Manager über die Jugend, in der zweiten und dritten Strophe und im Refrain singen eine junge Frau und ein junger Mann zurück: "Performer zahlen nur Alimente, wir glauben nicht an Altersrente" oder "Grüne Arbeit und soziale, das sind unsere Ideale". Provokant dann im Refrain: "Tanzen wir die Welt ins Reine, nur gute Arbeit oder keine!"

"Ich hatte ursprünglich einen englischsprachigen Song zu einem völlig anderen Thema im Kopf, nur hat mich beruflich der Generationenkonflikt zwischen gut ausgebildeten Jungen und älteren Arbeitgebern so viel beschäftigt, dass das auch raus musste", sagte der Liedtexter zur APA. "Und bei meinem DJ-Namen passt der Song ja nur zu gut zum 1. Mai", fügte er hinzu. Viele Geschichten von Arbeitgebern und Personalverantwortlichen hätten ihn zu dem Text inspiriert. "Auch meine privaten und beruflichen Beobachtungen im Gespräch mit jungen Menschen."

Der Nummer von Labour MC ist ab sofort auf Plattformen wie etwa Spotify oder i-Tunes zu streamen. Das Songcover zeigt und sprayte die Grafikdesignerin Jasmin Stahl am Wiener Donaukanal.

(Das Gespräch führte Birgit Kremser/APA)

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