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Mit Formel-1-Technologie: Ludwig Malter jagt in London das Olympiaticket

Der Gollinger Rennrollstuhlsportler peilt in der britischen Metropole eine Zeit unter 1:30 Stunden über die Marathondistanz an.

Ludwig Malter.
Ludwig Malter.

Der London-Marathon mit seinen 30.000 Teilnehmenden gehört zum Größten, was es in der Ausdauersport-Szene weltweit gibt. Bei der Auflage am Sonntag wird ein Salzburger das Rennen in Angriff nehmen - und dabei viel schneller sein als die Marathon-Superstars. Rennrollstuhlsportler Ludwig Malter aus Golling startet in der britischen Metropole in seinen zweiten Marathon.

Der 23-Jährige will in London einen großen Schritt in Richtung Paralympics in Paris (28. August bis 8. September) machen. "Die Form stimmt, das Training war optimal", freut sich Malter, dessen Mutter Veronika als Coachin, Physiotherapeutin und Betreuerin an seiner Seite ist. Besonders wertvoll waren für ihn Einheiten auf dem Salzburgring, wo er mit Trainer Gerald Bauer als Radbegleiter seine Runden zog: "Wir hatten den Ring für uns allein. Dort haben wir die Strecke von London gut simulieren können. Es gibt einige Anstiege und Abfahrten, und natürlich ist das Kurvenfahren ein wichtiges Thema."

Mehrere Chancen auf Olympia

Die Paralympics-Qualifikation verläuft nach einem komplizierten System. Eine Zeit von ca. 1:29:30 Stunden würde ihn in eine "High Performance"-Gruppe befördern, in der die Chancen auf ein Ticket deutlich ansteigen. Bei seiner Marathonpremiere in Berlin war er 1:37 Stunden lang unterwegs. Außerdem hat Ludwig Malter neben der 42,195-Kilometer-Distanz noch mehrere Joker: Er bestreitet weiterhin auch kürzere Strecken und ist dafür bei Bahnmeetings sowie Mitte Mai bei der Para-Weltmeisterschaft in Kobe (Japan) am Start. "Hauptsache Olympia, egal auf welcher Strecke", sagt der Heeressportler.

Sauber-Rennstall entwickelte "Rakete"

Dabei helfen soll ihm sein neuer Rennrollstuhl. Entwickelt wurde der Carbon-Flitzer von der Schweizer Firma Orthotec unter Mithilfe von Experten der ETH Zürich sowie des Rennstalls Sauber, derzeit als Stake F1 Team in der Formel 1 unterwegs. Malter schwärmt: "Das ist das Beste, was es derzeit auf dem Sektor gibt. Ich bin einer der Ersten, die mit dem Rollstuhl unterwegs sind. Er hat sich bei meinen Rennen in Dubai und Schardscha bereits bewährt."

Trainer Gerald Bauer ist gespannt, wie seine Arbeit nun Früchte tragen wird: "Mit dem neuen Rennrollstuhl haben wir viel an einer komplett neuen Sitzposition gearbeitet und an der Technik und Taktik getüftelt." Ludwig Malters Höchstgeschwindigkeit liegt bei 40 Stundenkilometern, für die Limitzeit ist ein Schnitt von 28,2 km/h erforderlich.


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