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Kühlwasser-Ableitung am AKW Fukushima ausgesetzt

Nach einem teilweisen Stromausfall am zerstörten japanischen Atomkraftwerk Fukushima hat der Betreiber die Ableitung des Kühlwassers ausgesetzt. Das Kühlsystem für die Reaktoren sei nicht betroffen, teilte die Betreiberfirma Tepco am Mittwoch mit. Bei der Messung von Radioaktivität sei kein "wesentlicher Unterschied" festgestellt worden. Der Stromausfall in einem Teil des Systems sei gegen 11.00 Uhr (Ortszeit) aufgetreten, fügte Tepco hinzu.

Luftaufnahme der im Jahr 2011 bei Tsunami zerstörten Anlage
Luftaufnahme der im Jahr 2011 bei Tsunami zerstörten Anlage

Zur gleichen Zeit sei die Ableitung des Kühlwassers ausgesetzt worden. Die Suche nach den Ursachen und einer möglichen Verbindung zwischen beiden Vorfällen sei im Gange.

Tepco meldete am Mittwoch zudem, dass ein Arbeiter am Kraftwerk nach einem Arbeitsunfall ins Krankenhaus eingeliefert worden sei. Ein möglicher Zusammenhang mit dem Stromausfall wurde zunächst nicht erwähnt. Der Mann sei keiner radioaktiven Strahlung ausgesetzt gewesen.

Zwölf Jahre nach dem verheerenden Tsunami, der das AKW stark beschädigt hatte, hatte Tepco im August 2023 damit begonnen, einen Teil des ehemaligen Kühlwassers ins Meer zu leiten. Dafür wird das radioaktive Wasser in mehreren Schritten aufbereitet, gefiltert und verdünnt. Weil die Speicherkapazitäten für das Wasser in der Anlage nicht ausreichen, sollen über Jahrzehnte insgesamt mehr als 1,3 Millionen Kubikmeter ins Meer geleitet werden.

Die japanische Ostküste war im März 2011 von einem schweren Erdbeben und einem Tsunami getroffen worden. Infolge der Naturkatastrophe kamen 18.000 Menschen ums Leben. Sie hatte zudem den Ausfall des Kühlsystems im Akw Fukushima Daiichi zur Folge, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.

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