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Meistertitel ade? Desaströse Bullen unterliegen Austria Klagenfurt 3:4

Fußballmeister Red Bull Salzburg ist auf dem besten Weg, den neuerlichen Titelgewinn zu verspielen. Die Bullen unterlagen Austria Klagenfurt nach 2:0-Führung und einer neuerlich unterirdischen Leistung in der zweiten Hälfte mit 3:4. Andy Irving erzielte für die Kärntner drei Tore. Die Salzburger waren durch einen Doppelpack von Karim Konaté schnell in Führung gegangen, danach riss aber völlig der Faden. Bei der Elf von Interimstrainer Onur Cinel fehlten am Ende nicht nur die Tore, es fehlte vor allem an spielerischer Klasse. Lesen Sie das Match hier auch im Liveticker nach!

Austria Klagenfurt drehte die Partie – dank Dreifachtorschütze Andy Irving.
Austria Klagenfurt drehte die Partie – dank Dreifachtorschütze Andy Irving.
Karim Konaté traf in der ersten Hälfte im Doppelpack. Danach riss der Faden.
Karim Konaté traf in der ersten Hälfte im Doppelpack. Danach riss der Faden.
Umjubelter Matchwinner Irving.
Umjubelter Matchwinner Irving.
Bullen-Interimstrainer Onur Cinel sah wenig Gutes.
Bullen-Interimstrainer Onur Cinel sah wenig Gutes.

Red Bull Salzburg hat einen herben Rückschlag im Titelkampf der Fußball-Bundesliga erlitten. Am Mittwoch kassierten die Bullen bei Austria Klagenfurt nach 2:0-Pausenführung noch eine 3:4-Niederlage und müssen fürchten, im Abendspiel von Sturm Graz von der Tabellenspitze verdrängt zu werden. Bei Anpfiff des Steirer-Gastspiels bei Rapid waren beide Teams punktegleich. Am Sonntag treffen die beiden Titelrivalen in Salzburg aufeinander.

Erstmals seit 2008 2:0-Führung verspielt

Drei Tage nach dem 4:2-Heimsieg über Austria Klagenfurt war Salzburg im zweiten Spiel unter Neo-Coach Onur Cinel dank des Doppelpacks von Karim Konaté (10., 18.) schon auf dem Weg zum neuerlichen Erfolg, wurde für seine Überheblichkeit aber hart bestraft. Solomon Bonnah (52.) und Triplepacker Andy Irving (63., 74., 85./Foulelfmeter) krönten eine starke Leistung und verhalfen den Kärntnern zu einem verdienten ersten Erfolg in der Meistergruppe, der sie einen Punkt vor Hartberg auf Platz fünf nach vor brachte. Salzburgs dritter Treffer durch Strahinja Pavlovic kam zu spät (87.), erstmals seit 2008 verspielte der Ligakrösus laut Sky noch eine 2:0-Führung.

Konaté traf doppelt, dann kam nichts mehr

Salzburg kreuzte mit derselben Aufstellung wie drei Tage zuvor auf, lediglich der verletzte Andreas Ulmer wurde links in der Viererkette von Daouda Guindo vertreten. Auffällig bei Klagenfurt: Coach Peter Pacult stellte von Dreier- auf Viererkette um und setzte im Mittelfeldzentrum mit einer Raute auf Verdichtung.

Sein Team war nach einer ersten Chance durch Oscar Gloukh (Phillip Menzel hielt, 3.) eigentlich gut im Spiel, fing sich nach einem Konter und Doppelpass zwischen Gloukh und Konaté aber wie schon in Salzburg das frühe 0:1 ein. Konaté schloss mit einem Schuss ins kurze Eck trocken ab. Die Hausherren ließen sich davon zwar nicht beeindrucken, ließen sich keine acht Minuten später aber neuerlich auskontern. Infolge eines Antritts von Daniliuc war es einmal mehr Gloukh, dessen Fersler-Assist Konaté zum 2:0 verwertete.

Austria Klagenfurt mit dem Kämpferherz

Klagenfurt versuchte es weiter tapfer, erspielte sich mit Aggressivität und Druck immer wieder gefährliche Strafraumaktionen und Standards, mit Ausnahme eines Versuchs von Sinan Karweina (28., Schlager parierte) aber keine echten Chancen. Die fanden gegen Ende der ersten Hälfte die abwartend agierenden Gäste vor. Anstelle für die Vorentscheidung zu sorgen, knallte der eigensinnige Roko Simic nach einem Konter den Ball aber an die Außenstange (38.).

Bald nach Wiederbeginn bekam Salzburg dann die Rechnung für diese ausgelassene Möglichkeit wie für seine Verwaltermentalität präsentiert. Bonnah vollendete eine schöne Ballstafette aus Kurzdistanz zum Anschlusstreffer und verlieh der Partie wieder Würze. Die Hausherren zogen in der Folge ein regelrechtes Powerplay auf, ein Handspiel von Klagenfurt-Verteidiger Thorsten Mahrer (56.) blieb nach VAR-Studium ungeahndet.

Bloße Verunsicherung oder doch fehlende Klasse?

Salzburgs Verunsicherung zeigte sich wenig später bei einer schlechten Klärung von Oumar Solet, die "Vorlage" des Franzosen nutzte Irving zum Ausgleich. Die Gäste taten nun wieder etwas mehr, der eingewechselte Sékou Koïta scheiterte zwei Mal an Menzel (69.). Mehr kam vom Serienmeister aber nicht mehr, Klagenfurt machte hingegen Nägel mit Köpfen. Irving nützte neuerlich einen ungenügend geklärten Ball zur Führung und baute diese per Elfer nach einem Foul von Lucas Gourna-Douath an Max Besuschkow sogar weiter aus.

Salzburgs dritter Treffer durch Pavlovic musste nach vermeintlichem Foul des Serben erst durch VAR-Ansicht bestätigt werden, kam aber zu spät. Der Verteidiger sah für sein Reklamieren zudem Gelb und ist gegen Sturm gesperrt.

Austria Klagenfurt - Red Bull Salzburg 4:3 (0:2).

Klagenfurt, 28 Black-Arena, 3144 Zuschauer, SR Ebner.

Tore: 0:1 (10.) Konate, 0:2 (18.) Konate, 1:2 (52.) Bonnah, 2:2 (63.) Irving, 3:2 (74.) Irving, 4:2 (85.) Irving (Foulelfmeter), 4:3 (87.) Pavlovic.

Klagenfurt: Menzel - Bonnah, Mahrer, Wimmer, Schumacher - Besuschkow, Benatelli, Irving, Cvetko - Karweina (90. Robatsch), Arweiler (82. Soto).

Salzburg: Schlager - Daniliuc (86. Terzic), Solet, Pavlovic, Guindo - Sucic, Diambou (79. Nene), Gloukh, Forson (59. Gourna-Douath) - Simic (59. Koita), Konate (79. Ratkov).

Gelbe Karten: Menzel, Cvetko, Pacult (Trainer) bzw. Pavlovic.

Das Match im Liveticker

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