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Die Geschichte der Adneter Florianis: Von alten Fahrzeugen zu modernen Großanschaffungen

Der Florianitag am 4. Mai ist der Gedenktag des heiligen Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehren. Wir werfen einen Blick auf die Retter.

Das neue Versorgungsfahrzeug und das neue Rüstlöschfahrzeug wurden im Zuge der Florianifeier eingeweiht.
Das neue Versorgungsfahrzeug und das neue Rüstlöschfahrzeug wurden im Zuge der Florianifeier eingeweiht.
Von 1945 bis 1960 leistete der Rüstwagen Opel Blitz seine Dienste.
Von 1945 bis 1960 leistete der Rüstwagen Opel Blitz seine Dienste.
Das neue Versorgungsfahrzeug und das neue Rüstlöschfahrzeug wurden im Zuge der Florianifeier eingeweiht.
Das neue Versorgungsfahrzeug und das neue Rüstlöschfahrzeug wurden im Zuge der Florianifeier eingeweiht.
Das neue Versorgungsfahrzeug und das neue Rüstlöschfahrzeug wurden im Zuge der Florianifeier eingeweiht.
Das neue Versorgungsfahrzeug und das neue Rüstlöschfahrzeug wurden im Zuge der Florianifeier eingeweiht.
Das neue Versorgungsfahrzeug und das neue Rüstlöschfahrzeug wurden im Zuge der Florianifeier eingeweiht.
Das neue Versorgungsfahrzeug und das neue Rüstlöschfahrzeug wurden im Zuge der Florianifeier eingeweiht.

Wir schreiben das Jahr 1945, der "Umsturz" nach dem Zweiten Weltkrieg ist in vollem Gange. Die Amerikaner beschlagnahmen als Besatzungsmacht alle ehemaligen Wehrmachtsfahrzeuge. Alle außer einen alten Opel Blitz, dieser steht nämlich versteckt beim Gaßbauern in Adnet. Dieses Fahrzeug haben die Adneter Florianis "organisiert", nachdem man zwar rund 14.000 Reichsmark (entspricht etwa 92.000 Euro) für ein Feuerwehrauto bezahlt hat, selbiges aber nie geliefert wurde. Am 16. August machte Landesfeuerwehrinspektor Prack aufmerksam, "dass das Fahrzeug, um als Feuerwehrfahrzeug deutlich erkennbar zu sein, mit der Farbe Nr. 22 zu streichen sei". Am 28. August 1945 ordnete die Militärregierung an, dass alle Feuerwehrfahrzeuge gemeldet werden müssen. In der Werkstätte des Transportunternehmens Rupert Deisl in Seefeldmühle wurde der Opel-Blitz-Omnibus generalüberholt und vom Malermeister Erlach in Hallein rot lackiert. Die Rechnung machte 1694 Reichsmark aus, was einer Kaufkraft von etwa 11.214 Euro entspricht. Das erste Adneter Feuerwehrauto war geboren und im Einsatz.

Zwei neue Fahrzeuge auf einen Schlag eingeweiht

Der alte Opel Blitz hat mittlerweile ausgedient. "1960 wurde er außer Dienst gestellt. Wahrscheinlich wurde er verschrottet. Heute existiert nur noch die Alarmglocke, eine alte Straßenbahnglocke", erzählt Adnets Bürgermeister Wolfgang Auer (ÖVP). Mit der Florianifeier am 28. April konnte die Feuerwehr Adnet gleich zwei neue Fahrzeuge, ein Versorgungsfahrzeug und ein Rüstlöschfahrzeug, in Dienst stellen. Was schön und nett klingt, ist ein erheblicher finanzieller Aufwand - wie die Feuerwehr im Allgemeinen. "Allein das Rüstlöschfahrzeug kostet mehrere Hunderttausend Euro", weiß Bürgermeister Auer. Finanziert werden solche Großanschaffungen zum Teil von der Gemeinde, dem Landesfeuerwehrverband sowie von den Feuerwehren selbst. "Die Feuerwehr Adnet geht jedes Jahr von Haus zu Haus, um einen Förderbeitrag von der Bevölkerung zu erbitten. Diese Einnahmen sind ein wesentlicher Teil, damit wir solche Anschaffungen stemmen können", erklärt Adnets Ortsfeuerwehrkommandant Wolfgang Gimpl die finanzielle Situation seiner Florianis. An den beiden neuen Fahrzeugen beteiligte sich die FF Adnet mit 55.000 Euro für das Versorgungsfahrzeug beziehungsweise mit 70.000 Euro für das Rüstlöschfahrzeug. Die Gemeinde selbst lässt sich die Feuerwehr einiges kosten, beginnend bei der Betankung der Fahrzeuge bis hin zur Instandhaltung der Gebäude. "Die Kosten exakt herauszurechnen, ist natürlich möglich, aber komplex, da sie auf verschiedene Buchhaltungskonten aufgeteilt sind. Oft sind in den Feuerwehrgebäuden auch mehrere Vereine untergebracht. Aber die Feuerwehr ist uns jeden Cent wert, weil sie eine wichtige Einrichtung der Gemeinde ist", weiß der Bürgermeister, der der oberste Floriani jeder Gemeinde ist - der Ortsfeuerwehrkommandant agiert immer in seinem Interesse.

Was passiert eigentlich, wenn es nicht genügend Freiwillige für eine Feuerwehr in einem Ort gibt? Das ist klar im § 18 des Landesfeuerwehrgesetzes geregelt: "Kommt die Bildung einer freiwilligen Feuerwehr ... nicht zustande und besteht in der Gemeinde auch keine Berufsfeuerwehr, so ist nach dem Muster der freiwilligen Feuerwehr durch bescheidmäßige Verpflichtung geeigneter Einwohner der Gemeinde von dieser eine Pflichtfeuerwehr aufzustellen."

Die Stadt Hallein lässt sich ihre Feuerwehr einiges kosten

Die größte Feuerwehr im Tennengau besitzt die Bezirkshauptstadt. Mit der Hauptwache Hallein und dem Löschzug Bad Dürrnberg spricht man von über 100 aktiven Mitgliedern. Dazu kommen 16 Fahrzeuge, zwei Boote, mehrere Anhänger für verschiedene Aufgaben, ein Oldtimer-Motorrad und ein Oldtimer-Fahrzeug. Auch die beiden Feuerwehrhäuser und die Ausstattung kosten Unsummen. Allein ein Atemschutzgerät kommt auf 3000 bis 4000 Euro. Davon besitzen die Halleiner 46 Stück. "Wir schaffen heuer zwei neue Fahrzeuge an, da muss man schon tief in die Tasche greifen", sagt Halleins Ortsfeuerwehrkommandant Sebastian Wass und ergänzt: "Wir kosten die Stadt über eine Million Euro pro Jahr." Diese Zahl bestätigt auch Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ): "Die Million ist aber ohne Fahrzeuganschaffung. Eines der neuen Fahrzeuge ist ein schweres Rüstfahrzeug mit Kran. Das allein kommt auf 1,2 Millionen Euro." Nachdem Hallein die Leitstelle für den gesamten Bezirk betreibt, müssen auch vier Vollzeitangestellte bezahlt werden, die Personalkosten beliefen sich 2023 auf 321.778 Euro. "Die Feuerwehr ist das Rückgrat unserer Stadt. Jeder investierte Euro in Ausrüstung und Ausbildung unserer Kameradinnen und Kameraden dient der Sicherheit unserer Bevölkerung und ist somit gut angelegt", sagt Halleins Ortschef. Die Gesamtausgaben beliefen sich 2023 auf 1.057.165,21 Euro. Große Posten sind etwa die Bekleidung (134.981 Euro) oder Investitionen in Fahrzeuge und Maschinen (165.477 Euro).

Das Feuerwehr-Jahr 2023 in Zahlen

Der Landesfeuerwehrverband hat seine Jahresbilanz 2023 präsentiert.
Die Tennengauer Florianis absolvierten 2023 insgesamt 1277 Einsätze und leisteten dabei 151.167 Arbeitsstunden. Zurzeit stehen im Bezirk 1973 Mitglieder zur Verfügung, davon sind 1286 Florianis aktiv und 107 in der Feuerwehrjugend.

Im gesamten Bundesland wurden laut der vom Salzburger Landesfeuerwehrverband ausgewerteten Einsatzstatistik im Jahr 2023 12.418 Einsätze (+ 516, + 4,3 %) geleistet. Der dafür notwendige Zeitaufwand für Einsätze, Bereitschaftsdienste, Ausbildungen und sonstige Arbeiten, der von den rund 17.000 Mitgliedern der 124 Salzburger Feuerwehren erbracht wurde, liegt mit 1,3 Millionen Arbeitsstunden auf einem Rekordniveau. Das Feuerwehr-Jahr 2023 in ZahlenDas Feuerwehr-Jahr 2023 in ZahlenDas Feuerwehr-Jahr 2023 in Zahlen

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